Sind wir alle Mimosen geworden?
Psychische Erkrankungen sind auf dem Vormarsch! Und zwar in allen Branchen. Das belegen Statistiken. Woran liegt das? Sind wir solche Sensibelchen?! Schließlich haben unsere Eltern und Großeltern früher viel härter gearbeitet — und sind darüber nicht „verrückt“ geworden.
Diskutierte Gründe für die Zunahme psychischer Erkrankungen:
- Es gibt nicht mehr psychische Erkrankungen als früher, aber sie werden besser erkannt, weil die Ärztinnen und Ärzte genauer hinschauen. Das Thema ist nicht mehr so tabubehaftet wie früher: Man spricht mehr darüber.
- Der Mensch in der modernen Gesellschaft ist viel stärkeren (insbesondere psychischen) Belastungen ausgesetzt als seine Vorfahren. Angesichts der Vielzahl an möglichen Lebensentwürfen fehlt es vielen an Orientierung. Diese Reizüberflutung bedeutet für viele eine Überforderung.
- Die Belastungen in der Arbeitswelt haben zugenommen. Arbeitsverdichtung und Zeitdruck sind heute stärker als früher.Viele Beschäftigte müssen auch nach Feierabend für den Betrieb erreichbar bleiben. Das macht echte Erholung unmöglich: Der Stress hört quasi nie auf.
Vermutlich treffen alle Begründungen zu. Entscheidend ist:
Immer mehr Beschäftigte fühlen sich psychisch überlastet. Also besteht Handlungsbedarf. Man muss etwas tun, damit aus psychischer Überlastung nicht psychische Erkrankungen werden.
Tipps zur Destigmatisierung psychischer Erkrankungen finden Sie übrigens auf: psyGA – Fokus / Destigmatisierung
Fußnoten
- Fußnote 1
Rockhoff, M., & Prüße, M. (2014). Psychosoziale Belastung in der Arbeitswelt und ihr Einfluss auf die Entwicklung psychischer Erkrankungen. Arbeit, 23(2). doi:10.1515/arbeit-2014-0209